As this blog comments on local, German situation in schools, it is written in German!
Die aktuelle Situation
In Deutschland und Europa wird momentan hitzig diskutiert, wie die Digitalisierung des Schulsystems vorangebracht werden kann. Die Schulen hinken schon seit längerer Zeit den modernen technischen Möglichkeiten hinterher. Das wird in der aktuellen Coronakrise deutlicher als je zuvor. Unterricht fällt aus oder kann nur sehr eingeschränkt oder schlecht durchgeführt werden.
Teilweise kann man beobachten, wie Schulen versuchen, den Rückstand in der Digitalisierung durch den Erwerb von Microsoft Office 365 Subscriptions zu lösen. Microsoft Produkte sind allerdings dafür der falsche Weg.

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Seit das Privacy Shield Abkommen gekippt und ‘Standard Contractual Clauses’ durch den Gerichtshof der Europäischen Union für nicht wirksam erklärt wurden, sind Microsoft Cloud Services nicht mehr DSGVO konform. (https://www.heise.de/meinung/Kommentar-EuGH-Urteil-zu-Privacy-Shield-ist-eine-Katastrophe-mit-Ansage-4851570.html)
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Die digitale Souveränität wird durch den Einsatz von US-basierten Cloud Services bedroht. Das wurde inzwischen von allen führenden deutschen Politikern und Parteien erkannt. Die Bundesregierung treibt daher, zusammen mit anderen europäischen Ländern, das GAIA-X Projekt voran, um hier entsprechende europäische Alternativen zu entwickeln. Man sollte die Abhängigkeiten von den großen US Tech-Giganten verringern und nicht noch weiter erhöhen. Daher steht Open Source inzwischen in den Parteiprogrammen aller großen Parteien.
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Es ist damit zu rechnen, dass es Lehrer und Schüler gibt die eine Microsoft basierte Schulcloud nicht akzeptieren. Viele sind nicht bereit, Microsoft Accounts anzulegen und ihre Dokumente und Kommunikation in die Hände von US-Konzernen zu legen.
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Es ist nicht nachvollziehbar, warum öffentliche Großaufträge an amerikanische Konzerne gehen sollten, statt die lokale Wirtschaft zu stärken. Genauso wenig wie die verantwortlichen Politiker amerikanische oder asiatische Dienstwagen fahren, sollten öffentliche IT-Mittel in die USA abfließen.
Alternativen
Glücklicherweise gibt es schlagkräftige Alternativen. Nextcloud ist eine Open Source Content Collaboration Software, die einen mit Office 365 und Google GSuite vergleichbaren Funktionsumfang und eine sehr gute Benutzerfreundlichkeit bietet. Der Nextcloud Partner IONOS stellt Nextcloud gehostet als ‘Software as a Service’ für Schulen, Universitäten, Unternehmen und öffentliche Einrichtung zur Verfügung. Zusätzlich verfügt Nextcloud über leistungsfähige Integrationen in Lernmanagement Systeme wie Moodle oder die HPI Schulcloud.
Funktionalität
Nextcloud bietet umfassende Funktionalitäten, die für das digitale Lernen wichtig sind. Das beginnt bei leistungsfähigen Datei Sharing Funktionen, so dass Lehrer und Schüler sicher und komfortabel Dateien austauschen können. Mit der Online Office Funktionalität können Microsoft Office Dokumente bequem bearbeitet werden. Das funktioniert sogar kollaborativ im Team am selben Dokument. Mit dem Kalender können Termine verwaltet werden. Auch Informationen zu Schülern, Eltern und Lehrern werden mit der Kontakte App verwaltet und geteilt. Ein leistungsfähiger E-Mail Client ist ebenfalls eingebaut. Mit der integrierten Chat- und Videokonferenzlösung ist eine sichere Kommunikation und ein effizienter Fernunterricht möglich. All das funktioniert natürlich auch mit dem Smartphone oder Tablet.
Zusätzliche Funktionalitäten lassen sich über Nextcloud Erweiterungen oder Lernmanagement Systeme wie Moodle oder die HPI Schulcloud ergänzen.

Referenzen
Nextcloud wird bereits seit vielen Jahren erfolgreich in Schulen eingesetzt. Beispiele sind Schulen in Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Bern und viele weitere. Insgesamt nutzen bereits mehrere hunderttausend Schüler erfolgreich Nextcloud
Performance
Der Nextcloud Partner IONOS ist der größte Hoster in Europa und kann Nextcloud problemlos kurzfristig für Millionen Schüler als Software as a Service schlüsselfertig zur Verfügung stellen.
Open Source und Datenschutz
Nextcloud, Moodle und die HPI Schulcloud sind Open Source. Das bedeutet, dass es keine Abhängigkeiten zu einzelnen IT-Dienstleistern gibt. Open Source Lösungen sind nachhaltig und können einfach langfristig betrieben und kostengünstig gepflegt werden. Außerdem kann die Software auf Sicherheitslücken und Backdoors geprüft werden, was bei anderer Cloud Software nicht möglich ist.
Nextcloud, gehostet von IONOS, ist garantiert DSGVO konform, da die Daten in Deutschland liegen und ausschließlich europäische Unternehmen beteiligt sind. Daher greift hier, im Gegensatz zu Microsoft Lösungen, der US CloudAct nicht und Privacy Shield hat keine Auswirkungen.
Außerdem werden europäische IT-Unternehmen gefördert und öffentliche Mittel fließen nicht in die USA ab.
Kosten und Verfügbarkeit
Nextcloud, gehostet von IONOS, kann innerhalb von einer Woche für eine siebenstellige Anzahl von Schülern zur Verfügung gestellt werden. Die Kosten liegen unter den Kosten vergleichbarer Microsoft Lösungen.
Bei Interesse können hier gerne weitere Informationen angefordert werden https://nextcloud.com/contact/
Ich finde es falsch die Lehrer pauschal als unfähig zu bezeichnen. Ich habe persönlich als auch bei meinen Kindern sowohl fähige und motivierte als auch ausgbrannte und überforderte erlebt. Ich denke hier ist das Verhältnis nicht viel anders als in der restlichen Welt.
Ich finde grundsätzlich schwierig in der Situation wo man einerseits die (Lehr-)Mittel selbst aussuchen muss und gleichzeitig mit einer Menge Besserwisser konfrontiert ist zu arbeiten.
Ich fände es viel wichtiger wenn der Staat zentral Vorgaben zu “best practices” machen würde und dabei die richtigen Weichenstellungen macht z.B. wie Open Source und Open Data. Noch besser man würde den Schulen eine Nextcloud Infrastruktur bereitstellen, betrieben in einem richtigen Rechenzentrum von einem professionellen Betriebsteam. Das würde einerseits die Kosten pro Benutzer minimieren und gleichzeitig dem nächsten Skandal vorbeugen wenn “von Lehrer als Hobby Admin betriebene Nextcloud Instanz wurde gehackt/ist ausgefallen/whatever…”
Und wenn die wirklichen Verantwortlichen nicht in der Lage sind so ein Service auszurollen dann wenigstens die vorhandenen Angebote finanziell unterstützen - zB die Kosten für die IONOS Instanz übernehmen. Eine professionell betriebene Lösung ist meistens besser als von einem Laien in Freizeit implementierte Systeme…
Es gab vor wenigen Jahren noch eine deutsche Microsoft Cloud bei der Microsoft keinen Datenzugriff hatte mit Office 365 unter Treuhänderschaft der Telekom (T-Systems). Das Problem: Diese Cloud war teurer als die normale Microsoftcloud und immer mehrere Releaseversionen hinterher - folglich hat Microsoft die Unterstützung dieser Lösung ganz schnell eingestellt - am Ende war für die Kunden die alle nach einer europäischen Lösung ohne Zugriff durch Microsoft geschrien hatten dann doch der Preis entscheidend.
Vielleicht sollte man mal am Anfang ansetzen: Was benötigt eine Schule eigentlich an IT Infrastruktur? Welche digitalen Lerninhalte müssen die Schulen in Zukunft vermitteln - Stichwort Excel/Word/Powerpoint? Wie sollen Lehrer und Lernende digital unterstützt werden?
In jedem IT Projekt habe ich gelernt, das die wichtigste Frage die der Anforderungen war. Ich kann nur empfehlen sich mit unabhängigen Fachleuten zusammenzusetzen und einen klaren Anforderungskatalog zu erstellen aka Requirements-Management.
Aber aus dem oben genannten heraus wird das wohl leider nicht passieren
Sehr interessante Diskussion!
Hier natürlich auch (mal wieder) aufgrund des spezifischen Forums mit einer spezifischen Verengung, logisch.
Ich glaube nicht, dass man seitens der Länderverwaltungen eine sachgerechte und kenntnisreiche Lösung erwarten kann. (Erfahrungswert). Auch kann man eine Lösung nicht vom Schulpersonal erwarten oder verlangen, dass Pädagogen (auch noch) Administratoren, Hardwarelieferanten o.ä. sein können.
So sehr an verschiedenen Stellen über föderales Durcheinander geklagt wird, hier sehe ich einen evolutionären Ansatz für gute Lösungen. Einfach aus der Idee, dass gute Lösungen sich durchsetzen können (nicht automatisch, aber als Möglichkeit).
Eine gute Lösung wäre ohne Betrachtung technischer Ausprägungen vor allem eine flexible Lösung. Anders würden sehr viele (oft positive) Aktivitäten in dem Bereich keinen Sinn ergeben, wäre die Prämise eine oder “die beste” Lösung zu finden. Allein technologischer Fortschritt spricht gegen eine, beste Lösung.
Neben der Anforderungsfrage, die hier schon richtig aufgeworfen wurde, spielt realistischer Weise auch der Kostenrahmen eine Rolle. (Ich habe noch nie eine Umsetzung erlebt, wo nicht ab einem gewissen Zeitpunkt auf die Kosten geschaut wird).
Fazit: eine flexible, variantenreiche, sowohl skalierbare als auch modulare Lösung zu schaffen, wäre m.E. ein hilfreicher Grundgedanke. Eine Lösung, die Kernfunktionen nicht von proprietären Systemen abhängig macht und bei Bedarf Unabhängigkeit bietet, wäre ebenfalls anzustreben.
Nextcloud passt da ganz gut rein, wie ich finde.