Mit einem neuen Impulspapier gibt Schleswig-Holstein der Debatte um den Deutschland-Stack frischen Schwung. Die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung erwähnte Idee einer souveränen, interoperablen und europakompatiblen digitalen Infrastruktur war bisher eher ein politischer Anspruch als ein umsetzbarer Plan. Das Impulspapier, entstanden nach einem Fachgespräch im Juli 2025 mit Vertreter*innen aus Verwaltung, Wirtschaft und Open Source Community, legt nun konkrete Prinzipien vor, an denen sich die weitere Diskussion orientieren kann.
Kern der Vorschläge: Offenheit, Interoperabilität und enge Zusammenarbeit in Europa. Nur so lässt sich eine digitale Infrastruktur schaffen, die dem Gemeinwohl dient, die heimische IT-Wirtschaft stärkt und Europas technologische Souveränität festigt.
Hintergrund: von Eurostack zu Deutschland-Stack
Der Gedanke eines „Stacks“ für digitale Souveränität kommt ursprünglich aus Brüssel. Eurostack wurde im September 2024 auf einer Konferenz des Europäischen Parlaments zur digitalen Unabhängigkeit vorgestellt. In seiner weitreichendsten Form reicht er von der Rohstoffversorgung und Halbleiterproduktion über Netzinfrastruktur bis hin zu Cloud-Plattformen, Software und KI-Diensten. Ziel ist, Europas Abhängigkeit von außereuropäischen Anbietern zu verringern und strategische Schlüsseltechnologien unter eigener Kontrolle zu halten.
Vor diesem Hintergrund tauchte der Deutschland-Stack 2025 im Koalitionsvertrag auf – als nationales Pendant, das eine souveräne, europäisch anschlussfähige Architektur für Bund, Länder und Kommunen schaffen soll. Konkrete Inhalte fehlten bislang. Das Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung hat das Vorhaben inzwischen übernommen und will es bis 2028 umsetzen.
Das Impulspapier aus Schleswig-Holstein schlägt vor, den Deutschland-Stack als Ökosystem offener Innovation zu verstehen. Bestehende nationale und europäische Bausteine – etwa GovStack, Sovereign Cloud Stack, die Deutsche Verwaltungscloud oder Estlands X-Road – sollen integriert und weiterentwickelt werden, anstatt funktionierende Lösungen neu zu bauen. So lassen sich Zeit und Ressourcen sparen und zugleich die Interoperabilität in Europa stärken.
Zentrale Prinzipien – und warum sie relevant sind
Offene Standards, Open Source, transparente Entwicklung: Offene Standards und Open Source sind unverzichtbar für echte Unabhängigkeit. Entwicklung auf Plattformen wie openCode ermöglicht Qualitätssicherung, Sicherheit und Nachvollziehbarkeit. Offene Lizenzen fördern Zusammenarbeit und verhindern Abhängigkeiten von einzelnen Anbietern – auch wenn das manchen Marktakteuren nicht gefällt.
„Zentral-für-Alle“ für Basisdienste, Vielfalt im Aufbau: Infrastruktur- und Basisdienste sollen zentral entwickelt und betrieben werden, um eine stabile Grundlage zu schaffen. Darauf können dezentrale Akteure – Kommunen, Länder, Unternehmen – eigene Lösungen aufbauen. So fließen Investitionen gezielt in kritische Komponenten, während Vielfalt und Wettbewerb erhalten bleiben.
Starke europäische Einbindung: Grenzüberschreitende Zusammenarbeit steigert Wirkung und Reichweite. Angesichts der Milliarden, die europäische Staaten für US-Technologien ausgeben, könnte schon eine kleine Budgetverschiebung in offene, europäische Alternativen einen großen Schub für digitale Souveränität bringen.
Klare Governance: Die Steuerung soll gemeinschaftlich, aber zielgerichtet erfolgen („kooperativ, aber auch gelenkt“). Entwicklung transparent auf openCode, Schnittstellen nach der OpenAPI-Spezifikation – das erleichtert Integration und schafft Raum für dezentrale Innovation.
Fazit
Schleswig-Holsteins Impulspapier ist kein fertiger Plan, aber ein wichtiger Schritt hin zu einem umsetzbaren Deutschland-Stack. Mit klaren Prinzipien, praxisnahen Vorschlägen und der konsequenten Einbettung in den europäischen Kontext bietet es eine solide Grundlage, um aus einer politischen Vision ein funktionierendes digitales Fundament zu machen. Offene Standards, transparente Entwicklung und die Verbindung von zentraler Stabilität mit dezentraler Innovationskraft könnten den Unterschied ausmachen – für moderne, vernetzte Verwaltungsdienste und für eine stärkere, souveräne Digitalwirtschaft in Deutschland und Europa.
Anfang 2025 begannen US-Hyperscaler, in einer großen PR-Kampagne neue „souveräne Cloud“-Angebote in Europa zu bewerben. In den letzten Wochen ist ihr Narrativ jedoch in sich zusammengebrochen. Es sind nicht die Kritiker, die die Widersprüche aufdecken – die Technologieunternehmen selbst haben zugegeben, dass ihre „souveränen” Versprechen heiße Luft sind.
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